Unter dem Titel „Ruheort inmitten der Natur: Jürgen Kölbl bietet mit dem Naturfriedhof eine moderne Alternative” berichtete die Mittelbayerische Zeitung in ihrer Ausgabe Regensburg vom 16./17. Dezember 2017 über den Schlosswald:
Winterliche Ruhe ist im Naturfriedhof Schlosswald am Birkenberg in der Gemarkung Stefling eingekehrt. Nur vereinzelt kommen noch Besucher, um die Ruhe und den Frieden des Waldes zu genießen. Beisetzungen finden jedoch während des ganzen Jahres statt, auch wenn der Boden gefroren oder von Schnee bedeckt ist.
Im Sommer 2015 eröffnete die Stadt Nittenau auf einem von Graf Carl von Drechsel gepachteten Waldgrundstück den Naturfriedhof. Die Stadt Nittenau ist Träger des Friedhofs, mit der Errichtung und der Geschäftsführung betraute sie Jürgen Kölbl von der Schlosswald GmbH. Jürgen Kölbl, der Gründungsvater und Ideengeber des Naturfriedhofs Schlosswald, sieht den Naturfriedhof als ein weiteres Angebot der verschiedenen Beisetzungsmöglichkeiten, das in die heutige Zeit passt. Die Zunahme von Singlehaushalten und die in der Arbeitswelt geforderte Flexibilität führten dazu, dass die Grabpflege für die Nachkommen immer öfter ein Problem darstelle.
Auch wenn im Naturfriedhof Schlosswald keine Grabsteine, Blumenschmuck und ähnliches erlaubt ist, ist dies kein Ort der Anonymität. Dies zeige sich bereits bei der Trauerfeier. Auf dem wunderschön gelegenen Verabschiedungsplatz gibt es keinerlei Vorschriften für den Ablauf der Trauerfeier. Christliche Beisetzungen sind erwünscht, individuell gestaltete Feiern ohne religiöse Symbolik sind möglich. Anschließend wird eine Vollholzurne beigesetzt und punktgenau per GPS eingemessen. Die Grabstelle wird außerdem mit einer Erinnerungstafel aus Glas gekennzeichnet. Diese Glastafeln sind nach den Wünschen des Verstorbenen beziehungsweise der Hinterbliebenen künstlerisch gestaltet, wobei Namen und Lebensdaten genannt werden können.
Neben den Erinnerungstafeln geben auch kleine Plaketten mit QR-Code Auskunft zur Grabstelle. Mit dem Handy kann jeder Besucher verschiedene Informationen abrufen. Wer sich für einen bestimmten Baum oder Felsen interessiert, kann mittels QR-Code detaillierte Informationen wie Baum- oder Felsnummer, Baumart und Anzahl der freien Grabstellen erfahren. Genauso können Hinterbliebene mit Hilfe des QR-Codes ähnlich wie auf einem Grabstein Daten von dem Verstorbenen für jeden sichtbar machen. Es ist auch möglich, hier Privates zum Verstorbenen für Verwandte und Freunde zu hinterlegen. Diese Mitteilungen sind jedoch nur den Personen zugänglich, die einen bestimmten Zugangscode haben. „Natürlich achten wir darauf, dass hier keine Äußerungen enthalten sind, die Dritte verunglimpfen könnten“, erklärt Jürgen Kölbl. Der QR-Code sei eine wunderbare Möglichkeit, die Erinnerung an den Verstorbenen immer wieder lebendig zu halten.
Text: Publikation mit freundlicher Genehmigung der Mittelbayerischen Zeitung
Fotos: Schlosswald