Christliche Traditionen im Naturfriedhof – in einigen Kirchengemeinden stößt die Errichtung eines Naturfriedhofs noch immer auf Skepsis. Es existieren Bedenken, dass naturnahe Beisetzungen christlichen Traditionen entgegenstehen oder sie sogar gefährden würden.
Christliche Beisetzungen sind im Naturfriedhof Schlosswald ausdrücklich erwünscht
So weit die Theorie. Die Praxis im Naturfriedhof zeichnet ein anderes Bild: Christliche Traditionen und naturnahe Beisetzungen passen exzellent zusammen. Kirchlicher Beistand ist, nebenbei bemerkt, im Naturfriedhof ganz ausdrücklich erwünscht und die Kirchen sind eingeladen, Beisetzungen im Schlosswald liturgisch aktiv zu begleiten.
Die Kirchen sind zur Gestaltung eingeladen
Die Erfahrungen von Geistlichen aus Gemeinden, in denen es schon seit längerer Zeit Naturfriedhöfe gibt, sprechen im Übrigen eine eindeutige Sprache. Naturbeisetzungen sind oft sehr persönlich gestaltet. Dementsprechend intensiv nutzen Trauergäste auch das seelsorgerische Angebot der Kirchen – oft sogar intensiver, als dies bei herkömmlichen Bestattungen der Fall ist. Für manchen Seelsorger mag dies eine positive Erfahrung sein.
Beisetzungen im Naturfriedhof sind nicht anonym
Ein weiterer Vorbehalt bezüglich christlicher Traditionen im Naturfriedhof ist theologischer Natur. Es wird immer wieder vermutet, dass Beisetzungen im Naturfriedhof anonym sind und damit der Auferstehungslehre widersprechen.
Die Auffassung, dass es sich bei Beisetzungen im Naturfriedhof um anonyme Beisetzungen handelt, entspricht nicht den Tatsachen – entsprechende Bedenken können wir also grundsätzlich ausräumen. Im Register des Naturfriedhofs Schlosswald ist jede Grabstätte punktgenau verzeichnet und somit jederzeit identifizierbar. Jede einzelne Grabstelle wird per GPS exakt eingemessen und die genaue Position der Urne im Urnenregister ebenfalls festgehalten.
Darüber hinaus wird jede Grabstelle am jeweiligen Baum oder Felsen mit einer Erinnerungstafel aus Glas gekennzeichnet. Falls dies gewünscht ist, wird dort auch der Name des Verstorben genannt.
Christliche Traditionen im Naturfriedhof: „Erde zu Erde, Asche zur Asche, Staub zum Staube“
Zu guter Letzt: ist die Beisetzung in einer Urne aus Naturholz im Waldboden unter lebendigem Grün nicht ein ganz wunderschönes und vor allem tröstliches Bild für liturgischen Formel „Erde zu Erde, Asche zur Asche, Staub zum Staube“?
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